TEK-Gen

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 15.05.2024

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Synonym(e)

Angiopoietin-1 Receptor; CD202b; CD202b Antigen; EC 2.7.10; EC 2.7.10.1; Endothelial Tyrosine Kinase; GLC3E; HTIE2; P140 TEK; TEK Receptor Tyrosine Kinase; TEK/TIE2-Gen; TEK Tyrosine Kinase, Endothelial; TIE2; TIE-2; Tunica Interna Endothelial Cell Kinase; Tyrosine Kinase With Ig And EGF Homology Domains-2; Tyrosine-Protein Kinase Receptor TEK; Tyrosine-Protein Kinase Receptor TIE-2; Venous Malformations, Multiple Cutaneous And Mucosal; VMCM; VMCM1

Definition

TEK ist ein Akronym für “Tunica interna endothelial cell kinase”. Dieses Gen ist auf dem Chromosom 9p21 lokalisiert. Es kodiert für eine endotheliale Rezeptor-Tyrosinkinase. Alternatives Spleißen führt zu mehreren Transkriptvarianten. Es wurden weitere alternativ gespleißte Transkriptvarianten dieses Gens beschrieben, deren Natur in voller Länge jedoch nicht bekannt ist.

Allgemeine Information

Dieses Gen kodiert einen Rezeptor (Tie2-Rezeptor), der zur Protein-Tyrosinkinase-Familie Tie2 gehört. Das kodierte Protein besitzt eine einzigartige extrazelluläre Region, die zwei Immunglobulin-ähnliche Domänen, drei Epidermal Growth Factor (EGF)-ähnliche Domänen und drei Fibronektin-Typ III-Wiederholungen enthält. Der Ligand Angiopoietin-1 bindet an diesen Rezeptor und vermittelt einen Signalweg, der bei der embryonalen Gefäßentwicklung eine Rolle spielt. Endothelzellen, die die innere Schicht der Blut- und Lymphgefäße bilden, sind wichtige Regulatoren der Gefäßfunktionen und von zentraler Bedeutung für die Entstehung von Gefäßerkrankungen. Neben dem Rezeptorweg für den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) ist das Angiopoietin (Ang)-Tie-Signalsystem ein zweites endothelzellspezifisches Liganden-Rezeptor-Signalsystem, das für die embryonale kardiovaskuläre und lymphatische Entwicklung notwendig ist. Das Ang-Tie-Signalsystem reguliert auch die postnatale Angiogenese, den Gefäßumbau, die Gefäßpermeabilität und Entzündungen, um die vaskuläre Homöostase in der Erwachsenenphysiologie aufrechtzuerhalten.

Angiogenese: Weiterhin ist der Tie2-Rezeptor ist ein wichtiger Akteur bei der Angiogenese. Mutationen im Angiopoietin (Ang)-Tie-Signalweg verursachen Defekte in der vaskulären Morphogenese, die zu venösen Fehlbildungen und primären kongenitalen Glaukomen führen.

Lunge: Die mRNA und das Protein von Tie2 werden in der Lunge reichlich exprimiert.

Auge: Das Ang-Tie-Signalsystem spielt auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Funktion des Auges (Fodor LE et al. 2018).
Allergien: Es wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem SNP rs581724 und dem Auftreten von allergischer Konjunktivitis bei asthmatischen Kindern festgestellt. Wenn weitere Studien die Rolle des Tie2-Signalwegs bei allergischer Konjunktivitis bestätigen können, könnte er ein potenzielles neues therapeutisches Ziel bei der Behandlung von allergischer Bindehautentzündung darstellen (Akwii RG et al. 2021).

Klinisches Bild

Mutations de TEK-Gens sind assoziiert mit:

  • spontanen, nicht familiären venösen Malformationen. Beschrieben sind weiterhin TEK-Mutationen für die familiären Fälle des 
  • Blue-Rubber-Bleb-Naevus-Syndroms sowie für das
  • primär kongenitale Glaukom. 

Literatur
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  1. Akwii RG et al. (2021) Targeting the Angiopoietin/Tie Pathway: Prospects for Treatment of Retinal and Respiratory Disorders. Drugs 81:1731-1749.
  2. Eklund L et al. (2017) Angiopoietin-Tie signalling in the cardiovascular and lymphatic systems. Clin Sci (Lond) 131:87-103.
  3. Fodor LE et al. (2018) Variation in the TEK gene is not associated with asthma but with allergic conjunctivitis. Int J Immunogenet 45:102-108
  4. Teichert M et al. (2017) Pericyte-expressed Tie2 controls angiogenesis and vessel maturation. Nat Commun 8:16106.

  5. Zhang Y et al. (2019) Angiopoietin-Tie Signaling Pathway in Endothelial Cells: A Computational Model. iScience 20:497-511.

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